Mittwoch, 22. Juli 2020

Kapitel 126) Zitate von Jean-Claude Dysli - Teil 3


Und heute endlich der vorletzte Teil der Zitatensammlung von Jean-Claude Dysli. Der letzte Part, Teil 4, folgt demnächst.

  • Zum Thema Kommunikation mit Pferden: Ich möchte, dass das Pferd dem Reiter näher gebracht wird und er versteht, mit dem Lebewesen zu kommunizieren. Ich muss mit dem Pferd so kommunizieren, dass es sich bei mir wohl fühlt, dass ich mehr oder weniger ein Kumpel bin, den es respektiert. Die Herdenordnung hat eine ganz bestimmte Rangordnung zur Folge und das ist entscheidend in der Kommunikation mit Pferden.
  • Harmonie beim Reiten ist, wenn Pferd und Reiter eins sind. Dazu muss der Reiter genau in der Bewegung des Pferdes sein und man darf keine Hilfen sehen!
  • Ein guter Trainer lässt seine Idee zur Idee des Pferdes werden. Denn wenn diese Idee mal im Kopf des Pferdes ist, wird es diese anstandslos ausführen. So funktioniert Training und NUR so!
  • Die Hackamore erlaubt dem jungen Pferd fast jeden Fehler - dem Reiter hingegen keinen! Jedes Bosal ist für ein Pferd, aber nicht jedes Pferd ist ein Bosal-Pferd. Denn wenn ein Pferd erst mal gemerkt hat, dass man eigentlich nichts in der Hand hat um chaotisches Verhalten einzugrenzen, dann Gnade dir Gott!
  • Wenn ich mich einem Pferd anpassen muss: Was heißt das? In erster Linie muss ich in der Lage sein, dieses Pferd als Partner in mir aufzunehmen. Dies muss im Menschen vorhanden sein! Wir müssen diese Voraussetzung als Reiter also mitbringen. Alles, was wir an Liebe, Güte und Wohlwollen in die Pferde hineinbringen, das kommt sicher irgendwann wieder zurück!
  • Uns muss klar sein, dass die Pferde dieser Welt nicht erschaffen wurden, um uns Menschen zu dienen! Wir maßen uns das an. Meine Einstellung hat nichts mit Esoterik und Schöngeisterei zu tun, meine Meinung bezieht sich auf Tatsachen. Ich behandle die Pferde so, als wären sie Ladies und Gentlemen. Ich als Mensch habe mich dem Pferd anzupassen und nicht umgekehrt. Willst du eine Beziehung zu deinem Pferd aufbauen, musst du dafür sorgen, dass sich das Pferd in deine Obhut begibt. Du darfst diese soziale Verbindung nicht als Macho und dominierendes Element missbrauchen, um das Pferd zu erniedrigen und es so gefügig zu machen. Ich halte daran fest: Pferde sind einfach tolle Wesen und wunderbare Kreaturen, die es zu respektieren gilt!
  • Was wir von den Pferden verlangen ist ja im Grunde nur das, was sie von Natur aus schon können. Sie müssen also nicht gezwungen werden etwas zu tun. Aus ihrer Natürlichkeit heraus bieten sie alle ja die Grundmanöver an, die ich als einfacher Reiter zum Reiten brauche. Es gibt natürlich auch kombinierte Manöver, das ist aber dann Reitkunst!
  • Wir Menschen sind so gelagert, dass wir immer etwas wollen von einem Partner. Wir sind gewohnt zu "nehmen"! Manchmal habe ich das Gefühl, wir können nicht mehr "geben"!? Gerade im Umgang mit Pferden musst du aber GEBEN können. Das ist das Entscheidende: Wenn du nichts gibst, bekommst du nie etwas zurück.
  • Ein Pferd als Freund ist ein Geschenk, das man sich selber macht.
  • Die Basis der Basis ist eigentlich die Erkennung vom Wesen des Pferdes und dazu die Geduld aufzubringen. Man muss lernen, mit sehr wenigen Mitteln, also ohne Zwang, ans Pferd heranzugehen, damit es das tut, was man sich vorstellt.

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