Ich hab jetzt wieder mal vom Gegenteil gelesen, darum mal ein paar Gedanken von mir. Lt. Artikel ist es nicht jedermann´s/jederfrau´s Sache, Pferde zu reiten.
Untenstehend einige Aussagen, die für mich sehr gut zu diesem Thema passen (und eigentlich das Gegenteil beweisen):
"Was wir von Pferden verlangen, ist ja im Grunde genommen nur das,
was sie von Natur aus schon können. Sie müssen also nicht
gezwungen werden, etwas zu tun. Aus ihrer Natürlichkeit
heraus bieten sie ja die Grundmanöver an, die ich als
einfacher Reiter zum Reiten brauche. Es gibt natürlich auch
kombinierte Manöver- das ist dann aber schon Reitkunst."
Jean-Claud Dysli
"Die Normalität in der Pferdewelt, die fehlt mir. Das ist das, was mich so nervt.
Wenn sie immer alle herumtanzen wollen und jeder macht ein
anderes Trainingssystem und `Guruwesen`nach, tanzen mit den Pferden
und ....boooaahh....Wahnsinn! Das ist etwas....da denkt man
wirklich, ich bin im falschen Film!......"
Bernd Hackl
"Der Stil, den wir reiten, ist unbedeutend. Wir reiten alle nur Pferde und
die sind grundsätzlich alle gleich. Pferde sind nicht zum
Reiten geboren!"
Jean-Claude Dysli
"Reiten macht ein Pferd kaputt, vor allem, wenn es falsch geritten wird. In meinen Augen
ist der richtige Weg ein Pferd zu reiten, auf den stabilsten Gliedmaßen
das Gewicht zu verteilen, nämlich auf der Hinterhand.
Dann sind wir wieder bei der Aufrichtung und dann sind wir wieder
bei der klassischen Reiterei !"
Bernd Hackl
Aussagen von 2 Pferdemenschen, die sehr logisch und damit "einfach" klingen. Das Übel bei der Reiterei liegt für mich darin, dass die meisten, die sich ein Pferd kaufen, schon falsche Bilder (Hohe Schule, Turnierstatus, Freiarbeit, Spezialdisziplinen - sprich: Reitkunst) im Kopf haben. Es wird versucht, mit Trainern (lt. Bernd Hackl sog. "Gurus") möglichst schnell alles Mögliche zu lernen.
Die Basisarbeit geht meist unter, dazu fehlt immer die Zeit. Man springt vom einen zum anderen. Zur Basisarbeit gehört für mich daher, dass sich jeder, und da meine ich wirklich JEDER, zuerst mal mit Pferdepsychologie, Anatomie, Fütterung, Haltung (= die Grundbedürfnisse des Pferdes) ...beschäftigt. Dann sollte nämlich auch spätestens klar sein, welche Pferde- und Reitausbildung die Richtige ist, um den Partner Pferd bis ins hohe Alter physisch und psychisch gesund zu erhalten. Bernd beschreibt es, bei welchen Wurzeln wir da landen.
Nun braucht es aber noch einen Trainer, der einem mit seinem Pferd auf diesen Basisweg begleitet und der gehört genau ausgewählt. Man sollte dazu Kurse und Trainings mal als Zuschauer besuchen und dann die nötige Entscheidung treffen.
Laufende Trainerwechsel sind schlecht. Jeder hat wieder eigene Systeme, das bringt nur Verunsicherung. Die Unklarheiten werden immer größer, Pferd und Reiter verstehen sich durch die ständig wechselnde Sprache nicht mehr, es kommt zur Disharmonie.
So wird Reiten tatsächlich schwierig und für alle Beteiligten zur Qual. Der Ausbildungsweg eines Trainers sollte einfach und klar für Pferd und Reiter sein.
REITEN IST EINFACH - wenn man es nicht als Mensch kompliziert macht, man sollte sich aufs Wesentliche konzentrieren.
Die Reitkunst sollte der Basisarbeit folgen und nicht umgekehrt.
Ich hatte das Glück, mit Jean-Claude Dysli einen Trainer zu haben, dessen Philosophie für mich das Reiten einfach machte. Ich war angekommen!
Unter dem Motto "Schuster bleib bei deinem Leisten!" versuche ich meinen Kunden diese Idee auch weiterzugeben. Und ich darf erfreulicherweise immer wieder feststellen, dass diese Philosophie Erfolg, Zufriedenheit und Harmonie bringt.
Euer Kurt
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