Freitag, 7. Dezember 2012

Kapitel 78) Altkalifornische Reitweise - Training bei Jean-Claude Dysli



Für alle Freunde von Jac´s Stable, die den Film oben nicht abspielen können, ich habe den Film neu vertont und nochmals auf youtube hochgeladen - müsste nun in allen Ländern funktionieren - hier der Link:

http://www.youtube.com/watch?v=ObSB98jY4dc
 

Wie in meinem letzten Blogeintrag angekündigt, hab ich mir für Kurt´s 50sten Geburtstag etwas Spezielles einfallen lassen. Da heuer berufsbedingt eine weitere Woche in Andalusien bei der Jean-Claude Dysli Riding Academy ( http://www.jcdysli-riding.com/) leider zeitlich nicht drin ist, habe ich Kurt zu Jean-Claude Dysli nach Lalling / Bayern, geschickt. Kurt´s Traum ist es nämlich, der Altkalifornischen Reitweise unter Anleitung von Jean-Claude wieder etwas näher zu kommen. Denn wenn das Herz von meinem Kurt für etwas ganz besonders schlägt, dann sind es seine "Jungs", im Speziellen die korrekte Ausbildung - und wenn ihm "sein" Jac so eindeutig zeigt, was ihm liegt und wo er noch besser werden will, dann ist das der Ausbildungsweg der alten Vaqueros.
Jean-Claude und das Team der L & B Ranch in Lalling (http://www.lbranch.de/) haben mich riesig unterstützt und so konnte Kurt 2 Wochen nach seinem Geburtstag mit Jac in Richtung Lalling aufbrechen für Trainingseinheiten bei Jean-Claude Dysli - ein ganz besonderes Erlebnis !

Aber nun lasse ich Kurt zu Wort kommen - 1x im Jahr steht ihm ja ein Blogeintrag frei ;) :

Altkalifornische Reitweise, Vaquero´s, Horseman, Horsemanship

Gut, dass meine Manu fürs Zusammenschneiden vom Film anlässlich meiner Trainingstage bei Jean-Claude Dysli im September 2012 eine Weile gebraucht hat. Manuela hat mich nämlich gebeten, einen Blogtext dazu zu verfassen.
Es gäbe Unzähliges, worüber ich schreiben könnte. Ich habe aber von Manu den Auftrag, mich kurz zu fassen *g*. Zu den Themen der Überschrift habe ich im Internet eine ganze Weile recherchiert. Was ist was ? wer macht was oder bezeichnet sich als.....? Da kommt man teilweise ganz schön ins Staunen bzw. geht einem der Plan verloren - z.B. gibt es bei den Reitweisen neben den Geläufigen jede Menge Eigenkreationen, div. Arten von Horsemanship, von "Good" über "Natural" bis hin zu "True" ist alles dabei. Wer soll sich da noch auskennen und vor allem, wofür soll man sich entscheiden ?
Sucht man in der Suchmaschine nach Reitweisen, findet man natürlich auch die Westernreiterei. Die meisten verbinden damit aber die Sandschnüfflerei, wie man sie auf Turnieren sieht. Pferde mit gebrochener Würde und eingeklemmten Schweif (teilweise noch richtig jung) schleichen in die Arena !! Da stockt mir der Atem. Diese sogenannte Sportreitweise ist aus der texanischen Westernreitweise entstanden. Die Altkalifornische Reitweise, welche leider stark in Vergessenheit geraten ist, hat ihre Wurzeln in der klassischen Reiterei und wurde durch die Spanischen Siedler entwickelt. Gute Links zum Nachlesen: http://www.vaquero-horsemanship.de/ und https://www.jcdysli-riding.com/philosophie/reitweise

Mit der Entscheidung, unsere Pferde im Sinne der Vaqueros und Buckaroos zu halten und auszubilden, haben wir uns für einen eindeutigen und klaren Weg zum Wohle unserer Pferde und uns selbst entschieden. Derart ausgebildete Pferde wieder auf Turnieren zu sehen, wäre ein Traum (vielleicht dann zu meinem 75 sten *g*).
Viele sehen in der Altkalifornischen Reitweise am Ende oft nur ein Pferd, geritten mit Spade-Bit und Bosalito (= Bridle Horse). Wenn man mich fragt, muss das nicht gezwungenermaßen das Endziel sein. Am Ende kann für mich auch ein Pferd sein, das wunderbar an den Hilfen steht, in würdiger Aufrichtung, durchs Genick gehend und gesetzt und welches mit Hackamore oder Bit oder Snaffle geritten wird. Die Vaqueros waren Horseman ! Horsemanship ist daher in dieser Reitweise zutiefst verankert. Horseman heißt übersetzt "Pferdemensch". Für Horsemanship gibts auch seitenlange Definitonen. Für mich persönlich heißt es, Freund Pferd so zu halten, auszubilden und zu gebrauchen, dass es körperlich, geistig und mental bis ins hohe Alter gesund bleibt. Dass es sich anbietet, gern und motiviert bei der Sache ist und wohl auch ein bisschen, dass der "will to please" erhalten bleibt und gefördert wird.
Sich als Horseman zu bezeichnen würde ich so - wie in einem Artikel gelesen - nur bestimmten Personen überlassen. Um annähernd einer zu werden, braucht es nicht nur Kurse und Ausbildungen, sondern auch echte Liebe zum Pferd und meiner Meinung nach muss es nicht nur von Herzen kommen, sondern auch im Kopf "klick" machen. Zu diesem sogenannten "klick" hat mir vor einiger Zeit unser Jac verholfen. Lange, zahlreiche Gespräche mit Jean-Claude Dysli haben diesen Aha-Effekt im Kopf noch so richtig untermauert - und immerwieder auch seine herzlichen Hinweise, dass alles auch sehr viel mit Liebe zum Pferd zu tun hat.
Ich hoffe, dass ich noch lange Zeit von seinem Wissen und Können in vielen Unterrichtsstunden und Trainingswochen profitieren kann. Denn er wird ja nicht müde, sich für die Würde der Pferde einzusetzen !

Schließen möchte ich mit einer Textpassage, welche besagt, dass Horsemanship aber nicht nur den guten Umgang mit den Pferden umfasst, sondern auch mit den Mitreitern !

Der Weg ist lang, wir sind aber Gott sei Dank "am Weg" (wie im Liedtext zum Video "I get a little bit closer" ) !

Euer Kurt

P.S.: Sollte ich das Interesse von so manchem geweckt haben bzw. sollte es Fragen geben, bitte einfach melden. Zu einem meiner Lebensziele gehört auch, diese wunderbare Reitweise den Leuten wieder näher zu bringen. Dazu verpflichtet ja auch unser Stallmotto "pro equi dignitas" - für die Würde der Pferde.
(...jetzt ist es doch etwas länger geworden........)

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