Dienstag, 22. Januar 2013

Kapitel 81) Nützliches für Stall und Paddock im Winter !


Wir sind ständig bestrebt nach artgerechter Haltung und Fütterung unserer Pferde - besonders im Winter ist dies nicht immer einfach. Unser befestigter Auslauf mit Unterstand, Ballentränker und Windschutznetzen (400 m² für 4 Pferde, Platz mit TTE-Platten verlegt) ist Gold wert - gerade bei Schlechtwetter in den Herbst-/Winter-/Frühlingsmonaten ein ständiger Aufenthaltsort der Jungs. Natürlich gehen sie auch auf die Winterweiden, wenn genügend Schnee vorhanden ist und die Wiese schön durchgefroren. Weiters ist es uns sehr wichtig, dass die Pferde bei jedem Wetter, am besten 365 Tage im Jahr, den Großteil des Tages an der frischen Luft verbringen. So sind sie nun täglich mindestens 12 - 14 Std. im Freien und gehen nur nachts in die (großen) Boxen. Ihr ausgeglichenes und zufriedenes Gemüt bestätigen uns, dass diese Entscheidung nicht ganz falsch sein kann ;)
 Außerdem liegt uns eine angepasste Fütterung sehr am Herzen. Die Heurationen werden auf 4 Portionen pro Tag aufgeteilt. Um die Fresspausen an solchen "Paddocktagen" zu verkürzen, haben wir uns nun für Heunetze entschieden (http://www.heunetz.de/). Sehr empfehlenswerte Qualität.

Vor der Morgenfütterung - warten aufs Frühstück. Die Heunetze sind jeweils an 2 Türen und 2 Seitenwänden befestigt um genügend Platz zu bieten.




 
Jedes Pferd sucht sich "sein" Netz und so wird gemütlich unterm Vordach gefressen (besonders vorteilhaft an Schlechtwettertagen). Es wird dann auch noch "Reise nach Jerusalem" gespielt - sprich: jedes Pferd verlässt mal sein Netz und sucht sich ein anderes, somit ist auch für Bewegung in der Herde gesorgt :)
 
 


 Vorteile der Heunetzfütterung:
• aus ergonomischer Kopf-unten-Haltung fressen
• Fressdauer und Art der Aufnahme nahe an der Natur
• sicher und sparsam durch enge Maschenweite
• täglich eine Menge Heu sparen (Wind, Urin sind kein Thema mehr)

• herdentauglich und stabil


Die Pferde haben stundenlang Beschäftigung. Heunetze haben gegenüber einem Haufen Heu am Boden noch einen weiteren Vorteil: Pferde fressen normalerweise langsam, wenn sie aber als Fohlen in Futterkonkurrenz aufgewachsen sind oder zu eng beieinander stehen und das Angebot mickrig ist, sie also ständig ihr Futter verteidigen müssen, entwickeln sie Gier und Neid. Sie fangen an zu schlingen und kauen nicht genug, Folgen können Koliken sein. Für solche Pferde sind engmaschige Netze nötig.
 




Uns ist aufgefallen, dass die Pferde eindeutig die Netze bevorzugen, auch wenn Heu in der Raufe angeboten wird. Es dürfte ihnen also obendrein auch noch Spaß machen.








 
 
Und zu guter Letzt noch ein Tipp für alle, die lange Zeit auf kalten Stallböden oder Paddocks ihre Arbeit verrichten: beheizbare Schuhsohlen ! Ein Geschenk von meinem Kurt - damit ich keine kalten Füße mehr bekomme :)
 
 
 

3 Kommentare:

  1. toller Stall habt ihr da!

    Diese Beobachtung habe ich auch schon gemacht. Wir haben neben der Heuraufe (Sparraufe von www.activehorse.ch) auch noch Heunetze aufgehängt. Und wenns dort auch Heu drin hat, bevorzugen sie es, dort zu fressen. Der Vorteil an der Sparraufe ist, dass sie dort auch durch Gitter ans Heu gelangen müssen und sich daher die Fressdauer auch verlängert. So können wir jetzt im Winter Heu à la discretion anbieten, was sehr gut klappt.

    Lg Miriam

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    1. Liebe Miriam,
      sehr interessant. Muss ich mir gleich mal anschauen. Und der Ausdruck "Heu á la discretion" gefällt mir sehr gut ! :) wir haben 4 sehr unterschiedliche "Fresser" in der Herde, vom kleinen (450 kg leichten) Quarter-Horse zum großen Warmblutmix. Man muss hier schon mit Bedacht füttern und auch die Mengen anpassen, daher bekommen sie bei uns auch kein Heu ad libitum (der Arbeitsaufwand wäre zwar geringer, aber mir ist eine auf die Pferde angepassten Fütterung die Arbeit wert).
      Danke für den Link !
      lg
      Manuela

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  2. Hallo Manuela

    Ja, versteh ich gut. Ich muss sagen, dass es bei uns glücklicherweise sehr gut klappt. Die 2 Mini-Shettys kommen aufgrund der Grösse nur beschränkt an die Raufe und spielen meist "Staubsauger" oder sind am Heunetz. Und die 3 Grossen teilen es sich gut ein und machen immer wieder Fresspausen. Sogar das verfressene Welsh-Pony hat aufgehört, nur reinzuschoppen :-) Das schöne ist, dass sie nun viel weniger auf eine fixe Kraftfutter-Zeit beharren und man so nicht an fixe Fütterungszeiten gebunden ist. Früher machten sie fast einen Aufstand, wenn man mal 30 Minuten zu spät kam ;-)

    Ist uu spannend, die verschiedene Ansätze zu sehen und wie individuell das ganze Thema auch ist.

    Liebe Grüsse, Miriam

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