Dienstag, 23. März 2010

Kapitel 19) Kritisch beäugt: Rollkur im Westernreitsport


Auf der Goodhorsemanship-Sammelseite sind wir auf folgenden Artikel gestoßen (dieser spricht uns aus der Seele):

Die Rollkur, auch Hyperflexion genannt, bescheibt das Überdehnen des Pferdehalses, durch das das Pferd in Richtung Brust oder Rippenkasten durch starken Zug der Zügel gezwungen wird. In der Dressurreiterei ist die Rollkur seit langem ein heiß diskutiertes Thema, das die Fachpresse seit geraumer Zeit kritisch beleuchtet.
Bisher wurde dieses Thema hauptsächlich unter Dressurreitern diskutiert, andere Reitweisen wurden unter diesem Aspekt noch nicht betrachtet. Dies scheint sich nun zu ändern: die schweizer Fachzeitung 'Westerner' hat sich dem Thema gewidmet und Bilder und Texte zu diesem Thema in Bezug auf das Westernreiten veröffentlicht.
Leider hat die Westernreiterei, die ja so viel besser, sprich pferdefreundlicher sein will, sich bisher nicht angesprochen gefühlt. Nicht, weil es hier keine Rollkur gibt, sondern weil man vermutlich nicht gern darüber spricht.
Auszüge:
"...Wer das Buch „Finger in der Wunde“ und die dazugehörige DVD „Stimmen der Pferde“ von Dr. med. vet. Gerd Heuschmann kennt, weiss, was für Folgen diese zweifelhafte Ausbildungsmethode für das Pferd mit grosser Wahrscheinlichkeit haben wird. Dazu kommt bei unserer Westernreiterei, dass die Profipferde bereits sehr jung angeritten, ausgebildet und auch geshowt werden. Es ist Schwachsinn zu behaupten das Quarter Horse wäre ein frühreifes Pferd. Das bestätigt auch AQHA Professional Horseman Julie Goodnight (USA). Auch diese Rasse ist erst mit sechs bis sieben Jahren ausgewachsen, wenn es bedauerlicherweise in den meisten Fällen bereits in der Zucht, in der Freizeitreiterei oder beim Schlachter „verschwunden“ ist.
(...) Leider sieht man auf den Turnierplätzen auch oft wie Amateure ihren Vorbildern (meist Profis) nacheifern und ihre Pferde bereits in den ersten Minuten des Trainings „in die Brust beissen lassen“ im Glauben, sie würden sie damit gymnastizieren. Leider haben sie keine Ahnung was sie ihrem Pferd damit wirklich antun.
Durch die andauernde Überdehnung des Halses sind Spätfolgen wie Arthrose in der Halswirbelsäule nicht auszuschliessen. Zudem entsteht dabei eine überspannte Rückenmuskulatur. Die Funktion der Nackenmuskulatur wird gestört und eine genügende Versorgung mit Sauerstoff wird durch zu starkes Beizäumen massiv erschwert. Wenn sich ein Pferd bei dieser Demütigung und Verunmöglichung seiner natürlichen Haltung wehrt, weil es eventuell körperlich gar nicht dazu in der Lage ist, werden zur „Korrektur“ zum Beispiel die Schlaufzügel pur ans Shanked Bit geschnallt und der Kopf mit wenig Kraft in die gewünschte Lage gezogen. Erniedrigender als in dieser Haltung zu schuften, geht es nun wirklich nicht mehr; und auch wenn das Pferd körperlich kaum in der Lage ist, gut verschnallt kann man es wie auf der Folterbank in jegliche Position zwingen. Wo bleibt da unsere Ethik, der Sinn für Schönheit und Stolz unserer Pferde? Warum nicht nur auf der Weide sondern genauso auch in der Reitbahn?"
Mehr zu diesem Thema und die Aussage zweier führender Schweizer Tierärzte lesen Sie in der April-Ausgabe des WESTERNER-Journales.

Natürlich werden wir uns dieses Journal besorgen und genauer darüber lesen und auf diesen Blog stellen.

Es ist uns ein Anliegen, auf die Rollkur im Westernreitsport aufmerksam zu machen und ein klares "Nein" zu dieser gewaltvollen, schädlichen und erniedrigenden
Trainingsmethode auszusprechen !




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